Nach dem Studium an der Akademie der Bildenden Künste konnte
Manfred Oesterle bereits früh Erfolge in der ersten satirischen Nachkriegszeitschrift
„Wespennest“ verzeichnen. Als selbständiger Mitarbeiter und Redaktions-
mitglied des „Simplicissimus“ war er mit 223 Titelblättern der am häufigsten
gedruckte Zeichner des auch international angesehenen Satiremagazins.
Seine Zeichnungen sind pointiert und humorvoll, ironisch und kritisch, aber nie kränkend.
Oesterles Werk ist geprägt von seiner scharfen Beobachtungsgabe und seinem geradezu
eidetischen Gedächtnis für Menschen und Situationen.
Als Meister der Linie sucht er in seinen Motiven stets das Charakteristische.
Seit 1952 arbeitete Oesterle als selbständiger Maler und Grafiker.
Er war für zahlreiche namhafte Unternehmen tätig (z. B. Daimler-Benz, Aesculap AG,
Mineralbrunnen AG) und schuf Wand- und Deckenbilder, Glasfenster, Wandteppiche,
Plastiken, Reliefs, Mosaike, Kalender, Speisekarten usw.
Inspiration für seine freie Malerei, der zeitlebens seine große Liebe galt, fand Oesterle
seit Studientagen vor allem im Süden Europas.
Manfred Oesterle lebte und arbeitete bis zu seinem Tod in Stuttgart-Möhringen.